Weidetierhalter, deren Tiere gerissen wurden, werden aus den Ausgleichsfond “Wolf in Baden-Württemberg” finanziell entschädigt. Dazu heißt es auf der NABU-Seite von Baden-Württemberg:
„Der NABU Baden-Württemberg setzt sich dafür ein, dass Schäfer/-innen und andere Nutztierhalter/-innen im Land im Falle eines Wolfsrisses schnell und unbürokratisch entschädigt werden. Dazu hat der NABU gemeinsam mit fünf anderen Verbänden (BUND, LNV, Stiftung Euronatur, LJV, ÖJV) in einen Ausgleichsfonds Wolf eingezahlt, der aktuell mit 10.000 Euro ausgestattet ist. Reißt in Baden-Württemberg ein Wolf ein Schaf, eine Ziege oder ein Rind, erhalten Nutztierhalter/-innen einen finanziellen Ausgleich. Das Land fördert diese Erstattung nachträglich mit 70 Prozent, 30 Prozent der Schadensumme tragen die Verbände.
Voraussetzung für eine Auszahlung sind ein Rissgutachten sowie ggf. eine Genprobe. Mehr Informationen zum genauen Vorgehen nach einem Wolfsriss bietet die Herdenschutz Infokarte. Nach der Meldung von Nutztierrissen bei der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt (FVA) kann man sich wegen der Ausgleichszahlung an den NABU Baden-Württemberg wenden, der noch bis Ende 2018 den Fonds verwaltet. Kontakt: NABU@NABU-BW.de.“
Herdenschutz Infokarte:
Hierbei sollte nicht vergessen werden, dass die Weidetierhaltung oft finanziell nicht sehr ertragsreich ist und effektive Schutzmaßnahmen in der Regel mehrere tausend Euro kosten. Momentan werden Schutzmaßnahmen bis zu 90% bezuschusst. Außerdem ist zu beachten, dass Wölfe intelligente und lernfähige Tiere sind, weshalb eine stetig neue Investition in Sicherheitsmaßnahmen nicht ausgeschlossen werden kann. Es besteht die große Gefahr, dass viele Weidetierhalter lieber die Haltung komplett einstellen. Gerade in der Region Schwarzwald sind wir allerdings auf diese Nutztierhalter angewiesen, da an den zahlreichen Hängen mit Mähmaschinen nicht gearbeitet werden kann und ansonsten der Wald wieder nach „unten“ wächst. Dieser muss dann kostenintensiv zurückgeschnitten werden.