Oft wird kommuniziert, dass Wölfe dem Menschen nur gefährlich werden, wenn sie krank sind, Hunger haben, oder ihre Junge schützen wollen. Nur gibt es auch Berichte von Vorfällen zwischen dem Menschen und gesunden und gut ernährten Wölfen.
In den Medien und auf den meisten Naturschutzseiten wird kommuniziert, dass Wölfe sehr scheue Tiere sind und deshalb ein sehr geringes Risiko von Ihnen ausgeht. Hierfür findet man sehr viele Erfahrungsberichte. Nun stellt sich aber die Frage, was passiert, wenn die Scheu vor dem Menschen abnimmt? In unserem Blogartikel vom 10.07.2018 wurde aufgezeigt, was passieren kann, wenn ein Wolf an Menschen gewöhnt ist.
Im Mittelalter galt der Wolf als blutrünstige Bestie, heute gilt er als unterdrücktes Kuscheltier. Beide Sichtweisen sind allerdings falsch und können für den Wolf und für den Menschen gefährlich sein. Dr. Valerius Geist veröffentlichte am 29.9.2007 in der Schrift „Wann werden Wölfe gefährlich für die Menschen?“ ein sieben Stufenmodell, wie und wann Wölfe dem Menschen gefährlich werden: Zunächst beobachten sie aus sicherer Entfernung den Menschen oder eine Siedlung, anschließend rissen sie nachts Nutztiere. Kam keine Reaktion, gingen sie im Anschluss darauf über, diese auch am Tag zu reißen. Als nächsten testeten Sie sich an Menschen, umkreisten sie und zerrten an der Kleidung. Wenn sie dann immer noch nicht vertreiben wurden, gingen Sie zu Angriffen über.
Die Zeit berichtet, dass solche Fälle einzeln dokumentiert wurden, „etwa von einem Biologen der Fisch- und Wildbehörde Alaskas, von der Chefin des deutschen Wolf Magazins, außerdem von 18 Wissenschaftlern, die für das Norwegische Institut für Naturforschung eine internationale Studie schrieben“.
Andere Vorfälle scheinen ebenfalls diese Theorie zu bestätigen. Kam ein Wolf einem Menschen zu nahe, ging oft eine Gewöhnung durch Anfüttern oder Beobachtung voraus. Im folgenden Artikel sind die Übergriffe der letzten Jahre dargestellt: stol.it
Des Weiteren berichtet Geist, wie ein Wolf sich sogar mit Herdenschutzhunden angefreundet hat, um im Anschluss ungestört Schafe reißen zu können. Hierzu muss gesagt werden, dass Geist in seinen Beschreibungen oft sehr subjektive Aspekte in der Bewertung der Wölfe hat mit einfließen lassen.
Auf wolfzone.de kann darüber hinaus eine gute Bewertung der Wolfsattacken in Europa der letzten 100 Jahre nachgelesen werden. Hier geht es zum Dokument: Klick
Da in Deutschland fast alle Gebiete Kulturlandschaft sind und dem Wolf nichts entgegengesetzt wird/werden kann, wird es bei zunehmender Population unweigerlich zu einer Abnahme der Scheu kommen. Wie sich dies weiter entwickelt, wird die Zukunft zeigen.