Im Zuge der Diskussion wurde auch thematisiert, ob der Kurplatz, die Fußgängerzone oder die Tunnelgalerie bei den Umleitungsvarianten einbezogen werden kann. Auch stellt sich die Frage des überörtlichen Verkehrs:
Was passiert mit dem überörtlichen Verkehr?
Der überregionale Verkehr sowie der Schwerverkehr muss bereits ab Enzklösterle bzw. vom Kaltenbronn kommend und in Calmbach auf die Tunnelsanierung hingewiesen wird, um die beliebte Strecke durch das Enztal von diesem Verkehr gleich im Vorfeld zu entlasten. Es wird derzeit geprüft, ob man den Schwerverkehr aus Pforzheim kommend direkt in das Nagoldtal lenken könnte. Sofern die Sanierung der Ortsdurchfahrt Calmbach ebenfalls gelingt, könnte dies ein Vorteil in der Argumentation sein.
Warum wird der Kurplatz nicht mit einbezogen?
Der Belag würde einer 10 oder 12 monatigen Belastung nicht standhalten. Der Vorschlag, den Kurplatz als Umleitungsstrecke vorzusehen, wurde bereits beim Stadtbahnbau geprüft. Damals wurde ingenieurtechnisch festgestellt, dass ein provisorischer Asphaltbelag in der Fahrtstrecke aufgebracht werden müsste, um die Lasten auf den Platten zu verteilen. Ansinnen der Stadt ist es, dass der Bereich Fußgängerzone/Kurplatz als Ruhe- und Verweilzone für Gäste und Besucher erhalten bleiben sollte. Dies kommt auch den Verkaufsoffenen Sonntagen oder sonstigen Veranstaltungen (Platzkonzert, Radveranstaltungen, Naturparkmarkt etc.) entgegen, für die sonst überhaupt kein Platz mehr wäre. Es wäre auch zu befürchten, dass anvisierte Investitionen des Badhotel/Hotel Rossini aus Wirtschaftlichkeitsgründen dann nicht realisiert werden würden.
Wäre eine Umleitung durch die Fußgängerzone denkbar?
Theoretisch könnte die alte Verkehrsführung vor dem Tunnelbau wieder reaktiviert werden. Die Fußgängerzone müsste Einbahnstraße werden. Aufgrund der engen Situation müssten wir die Sondernutzung der Straße (Außenbewirtschaftung, Präsentationsständer der Geschäfte) verbieten. Anlieger könnten nicht mehr Halten und Kurzparken. Besucher der Innenstadt hätten nirgends mehr die Möglichkeit, dem Verkehr zu entfliehen. Für den Einzelhandel wäre dies eine große Belastung. Hinzu kommt, dass die Kernerstraße einen Durchgangsverkehr in beide Richtungen von 5.000 Fahrzeugen nicht abwickeln könnte.
Warum wird die sogenannte Galerie im Tunnel nicht separat gebaut?
Eine erste Idee war, die sogenannte Galerie im Tunnel (nicht bergmännischer Teil) während der Sanierung teilweise offen zu lassen. Damit könnte der Verkehr von Enzklösterle während eines Großteils der Baumaßnahme durch die Ausfahrt Kurzentrum geführt werden. Dies hätte zum einen zu Mehrkosten von 750.000 € geführt, zudem wäre die Bauzeit verlängert worden. Durch die alternative Verkehrsführung entlang des Tunnels „Galeriestraße“ ist diese Variante ohnehin nicht mehr notwendig.
Wäre ein einseitiger Verkehr im Tunnel möglich?
Während der Bauphase wird in einem ersten Schritt die gesamte Sicherheitstechnik aus dem Tunnel ausgebaut. Damit darf der öffentliche Verkehr nicht mehr durch den Tunnel geleitet werden.