Das baden-württembergische Umweltministerium hat vor kurzem die Förderkulisse „Wolfprävention“ ausgewiesen, ein circa 3.700 Quadratkilometer großes Gebiet im Nordschwarzwald. Grund dafür ist ein als resident eingestufter Wolf, der innerhalb dieser Kulisse mehrmals nachgewiesen werden konnte und leider auch Nutztiere gerissen hat. Was ein residenter Wolf für Bürgerinnen und Bürger und für die Nutztierhaltung bedeutet und wie das Wolfsmanagement des Landes aussieht, will das Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft auf einer Informationsveranstaltung in Bad Wildbad darstellen und mit Expertinnen und Experten und interessierten Bürgerinnen und Bürgern diskutieren.
Die Veranstaltung wird am
Montag, 10. September 2018,
von 19:00 – ca. 21:00 Uhr
im Kulturzentrum Trinkhalle
75323 Bad Wildbad
stattfinden
Umweltstaatssekretär Andre Baumann wird die Veranstaltung eröffnen und in die Thematik einführen. Bitte merken Sie sich den Termin schon einmal vor. Nähere Infos folgen.
Sehr geehrte Damen und Herren!
Meine Familie macht, seitdem mein Urgroßvater Hermann Eduard Mensen Anfang dieses Jahrhunderts im Kurorchester in Bad Wildbad gespielt hat regelmäßige Erholungsurlaube in Bad Wildbad. Dies war immer vebunden mit dem Besuch von Freunden, des Kurorchesters, der Vital Therme und dem Palais Thermal sowie mit ausgedehnten Wanderungen durch den Schwarzwald, auf dem Sommerberg, nach Kaltenbronn, von der Rehmühle oder Fautsburg bis in den Stadtkern oder nach Enzklösterle etc.
Derzeit sind wir wieder in der Überlegung nach Bad Wildbad zu fahren. Gleichzeitig werden allerdings, seitdem der Wolf hier sein Unwesen treibt, auch andere Ziele in Betracht gezogen;
zum einen reisen wir immer in Begleitung unseres Hundes, einem gut erzogenen domestizierten schwarzen Labradorrüden mit freundlichem Wesen und zum anderen ist es entgegen landläufiger Meinung erwiesen, daß Wölfe auch Menschen angreifen.
An der Informationsveranstaltung des Umweltministeriums kann ich leider aufgrund der Entfernung aus dem Rheinland nicht teilnehmen.
Wie gedenken Sie in Bad Wildbad mit dem Thema Wolf auf Dauer umzugehen?
Es wäre doch sehr schade, wenn nachdem inzwischen deutlich zu spüren ist, daß Bad Wildbad den Strukturwandel nicht nur überlebt, sondern auch sehr positiv mitgestaltet hat, Kurgäste, Wanderer, Radfahrer und neu gewonne Touristen aus blieben? Durch entsprechende Berichterstattung ist zumindest Nachdenklichkeit bei Wildbadfreunden eingetreten.
Herzliche Grüße aus dem Rheinland
Sebastian Rosen, Neuss
Sehr geehrte Damen und Herren,
Der Wolf!
Ja, nun ist er da! Die Frage ist, wie gehen wir damit um? Die Einen wollen ihn, die Anderen nicht. Wir haben mit diesem Wild und Raubtier seit fast 150 Jahren keine Erfahrungen mehr gemacht und stehen angesichts der Tatsache, das er hier im Nordschwarzwald wieder heimisch wird vor einem mehr oder weniger großen Problem.
Wir sind Menschen. Wir denken wie Menschen, handeln wie Menschen und entscheiden wie Menschen. Wir haben andere Instinkte wie ein Raubtier. Unsere Welt ist die von Maschinen, Elektronik und von Chemie verseuchtem Essen. Unsere natürliche Wahrnehmung ist eingeschränkt und auf ein Minimum reduziert.
Ein Wildtier wie z. B. der Wolf nimmt seine Umwelt anderes war. Können wir riechen, was ein Wolf riechen kann? Können wir hören, was ein Wolf hören kann? Verstehen wir, was ein Beutetrieb ist? Nein, ich glaube nicht! Der Wolf nimmt andere Dinge wahr und das wird er immer tun, egal wie viel wir darüber diskutieren. Und genau aus diesem Grund wird es zwischen Mensch und Wolf immer wieder Konflikte geben. Das war in der Vergangenheit so und es wird auch heute nicht anders sein. Da können wir noch so viele Sitzungen abhalten. Das ändert nichts am Verhalten dieses Raubtieres.
Seit der Mensch Ackerbau und Viehzucht betreibt gibt es diese Konflikte. Nicht umsonst war er in Deutschland ausgerottet.
Wegreden können wir ihn nicht. Es wird nur eine Frage der Zeit sein, bis ein Mensch Ziel seines Beutetriebes wird. Der gesamte Schwarzwald ist Naherholungsgebiet und es gibt unzählige Freizeitaktivitäten, die im Wald, also im Wolfsrevier, die Besucher aus nah und fern anlocken.
Viele Leute gehen mit Kinderwägen und Kleinkindern an der Hand, die kaum laufen können im Wald spazieren. Das sehen wir oft. Lassen sie da mal ein Rudel Wölfe aus dem Wald auf den Weg kommen, die sich den Leuten nähern und sagen sie dann ihren Kindern “Ach, die wollen nur spielen.” Wir sind seit 30 Jahren Pilze Sammler. Wir laufen kilometerweit kreuz und quer durch den Wald. Es war unser allerschönstes Hobby. Aber auch wir wollen keinem Rudel neugieriger Wölfe begegnen.
In unserer angespannten Zeit sind wir auf solche Naherholungsgebiete wie den Wald angewiesen. Er beruhigt uns und lädt unsere “Batterien” wieder auf. Angst ist da kein guter Begleiter. Und schönreden? Ja, schönreden kann man es sich auch. Und genau das zeigt, wie weit unsere natürlichen Instinkte heruntergefahren sind.
Herzliche Grüße
M. Mengel